Josh studiert … oderso. Er hat eine tolle Freundin: Claire sieht gut aus, ist intelligent und auch noch seine beste Freundin. Eigentlich alles gut, oder?
Doch dann macht Claire aus heiterem Himmel Schluss und sie glaube, dass Josh schwul sei:
Das ist der ungewöhnliche Beginn einer ungewöhnlichen Serie, die mich stundenlang in ihren Bann sog. Netflix sei dank, dass wir diese australische Unterhaltung auch in Deutschland bekommen können. Ok, im Juni 2016 wurde sie auch auf einsfestival bzw. jetzt one ausgestrahlt, aber wer kann schon so lange warten, wenn man einmal Blut geleckt hat.
Please Like Me – unprätentiös humorvoll
Eine weitere Serie über das alltägliche Chaos – was ist so besonders an „Please Like Me“?
Es gibt genug Serien mit LGBT Thematik, mit komplexen Familienverhältnissen, mit ungewollt witzigen Protagonisten. Doch abgesehen davon, dass „Please Like Me“ im schönen Australien (Melbourne) spielt, besticht die Serie durch zwei Elemente: Es ist unprätentiös und hat einen ganz bestimmten Humor. Beides verkörpert durch Josh, gespielt von Josh Thomas. Gemeinsam mit dem Produzenten Todd Abbott entwickelte Thomas die Serie über vier Jahre. Dabei hatten sie einen hohen Anspruch an sich und die Charaktere:
„Every character in the show is supposed to be ill-equipped but is just trying to make everyone else happy. It’s a funny script but we didn’t want the actors to be acting like they were funny. Whenever I’m telling a joke in the show everyone else doesn’t really care. We wanted honesty.“
– „Thomas the frank engine“ auf theage.com.au
Mit dieser Aussage beschreibt Josh Thomas genau das, was für mich die Serie so besonders macht. Dieser vermeintlich humorvolle Umgang mit kleinen und großen Herausforderungen des Lebens. Im Fokus steht Josh, ein durchschnittlicher, witziger Typ mit schnellem Kopf – wie ich ihn nenne:
A seriously funny chap.
Zudem spiegelt er für mich die typischen Probleme der Generation Y. Er ist zu sehr mit sich selbst (und seinen Selbstzweifeln) beschäftigt, um sich dauerhaft an jemanden zu binden und auch im Job scheint er ziemlich orientierungslos. Natürlich ist es hilfreich, dass sein Vater Alan erfolgreich ist und ihm an einigen Stellen aus der Patsche helfen kann. Doch abgesehen davon wirken Josh und die gesamte Serie ziemlich „down to earth“ – ungekünstelt und ungeschönt.
Josh Thomas himself – and his dog John
Ebenso authentisch wirkt Josh Thomas. Er hat mehr Follower auf Twitter (>300k) als auf Instagram (>70k). Seine Fotos passen zur Serie: mitten aus dem Leben statt schillernder Scheinwelt eines Stars. Und tatsächlich scheinen die Grenzen zwischen ihm und Josh aus „Please Like Me“ fließend zu sein.
Auf seinem Twitter-Profil finden sich einige inspirierende Punchlines. Übrigens hat Josh Thomas auch seinen Hund John in „Please Like Me“ integriert und ich habe mich schockverliebt. Ich feiere die Credits jedes Mal: „John – as himself“.
Last but not least
Netflix hat jetzt ein neues Feature „Skip Intro“ und das macht manche Menschen (in meiner Umgebung) sehr glücklich. Bei „Please Like Me“ wird das Feature vermutlich eher selten genutzt. Wir haben uns in den Titel-Song „I’ll Be Fine“ und die Art, wie er in die Serie integriert wird, verliebt. YouTube verrät, dass wir scheinbar nicht die einzigen sind, denen es so erging. Daher hier alle Eröffnungen der ersten Staffel in einem Clip.
Für alle, die immer noch nicht genug haben, hier der komplette Song „I’ll Be Fine“ von Clairy Browne & the Bangin‘ Rackettes.
Und jetzt Netflix an und chill.
(Die Bilder sind Screenshots aus dem Trailer zur 1. Staffel)
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