Fasten nach Buchinger: Vier Kilo in fünf Tagen!

Wird es mal wieder Zeit für Entgiftung, eine Darmsanierung oder möchtest du abnehmen oder körperliche Leiden lindern? Vielleicht hast du schon vom Fasten nach Buchinger gehört. Wenn nicht, auch nicht schlimm. In diesem Post erkläre ich dir in ein paar Sätzen, worum es geht und wie mein erstes Mal Fasten nach Buchinger war. Für alle, die einfach nur mein Videotagebuch sehen wollen, hier die persönliche Zusammenfassung:

In der YouTube Videobeschreibung untergliedere ich das Video tageweise falls ihr nur schnell durchscrollen wollt.

Fasten nach Buchinger, was ist das?

Dr. Otto Buchinger machte 1919 das Selbstexperiment: Er fastete unter Anleitung von Gustav Riedlin drei Wochen, um seine körperlichen Leiden (Rheuma und Arthritis nach einer nicht auskurierten Mandelentzündung) zu reduzieren. Von den positiven Auswirkungen war er so begeistert, dass er die Methode seinen Patienten empfahl und 1912 die Buchingerklinik gründete. Auch in der modernen Medizin wird Heilfasten als alternative oder ergänzende Behandlungsmethode genutzt (s. „Faszination Wissen“ des BR).

Die Methode Heilfasten – wie geht’s?

Beim Fasten nach Buchinger wird über einen längeren Zeitraum keine feste Nahrung verzehrt, sondern lediglich Tee, Wasser, frische Säfte und Gemüsebrühe.

Wichtig ist, dass der Körper auf das Fasten vorbereitet wird.

Bevor das Heilfasten beginnt, sollte deshalb z.B. vorab Junkfood und schwer Verdauliches vermieden werden. Also nicht so ein tolles 5-Gänge-Hummer-Menü wie neulich. Auch Alkohol und übermäßiger Zuckerkonsum sollten zurückgefahren werden. Stattdessen machen viele einen Obst-, Gemüse-, Reis- oder Hafertag vorab.

Dann sollte der Darm entleert werden. Viele nutzen hierzu Glaubersalz oder F.X. Passage. Auch Brottrunk und Sauerkrautsaft können helfen. Wenngleich ich auch lieber die seichte und natürliche Variante bevorzuge, gilt es hier, den Darm vollständig zu entleeren, da das Fasten sonst nicht gut wirken kann (weil der Körper weiterhin mit den Nährstoffen im Verdauungstrakt beschäftigt ist).

Während des Fastens darfst du nicht mehr als 500 Kalorien (etwa so viel wie in zwei Snickers) pro Tag zu dir nehmen. Süße Säfte sind also z.B. Tabu. 100 ml Wies Gart Apfelsaft von Aldi haben z.B. 49 kcal. Der Fitness-Cocktail von Voelkel (den ich im Video zeige) nur 19 kcal. Übrigens bietet Voelkel auch einen Fastenkasten an (einfach mal im Internet suchen).

Voelkel Saftflaschen für das Fasten nach Buchinger

Fasten nach Buchinger – wie lange muss es sein?

Die länge der Fastenperiode ist jeder und jedem selbst überlassen. Viele starten, so wie wir, mit fünf Fastentagen. Das klingt überschaubar, wirkt zwischendrin aber anders, vor allem für Menschen wie mich, die schnell hangy (gereizt aus Hungergefühl) sind…

Fastenkuren länger zwei Wochen dauern, sollten unbedingt mit einem Arzt abgesprochen werden!

Einen Arzt zu fragen ist in jedem Fall sinnvoll. Allein die Darmentleerung kann zu Schwächeanfällen führen.

Vermassele die Aufbautage nicht!

Neben einer ordentlichen Darmentleerung sind es vor allem die Aufbautage, die entscheidend für das Gelingen des Heilfastens sind. Wenn der Körper eine zeitlang keine feste Nahrung bekommt, muss er erst langsam wieder daran gewöhnt werden. Meine Möhre bzw. die Möhrenscheiben des Fastenbrechens (s. Ende des Videos oben) habe ich gar nicht geschafft.

Vielen Menschen wird während der Aufbautagen übel. Da ich meinen Darm sanieren wollte, aß ich während der Aufbautage frisches, fermentiertes Sauerkraut (mit Gürkchen und Kümmel) und Reis mit etwas Gemüse. Außerdem versuche ich mehr probiotische Bakterien zu mir zu nehmen (als Nahrungsergänzung und im Kombucha).

Schale mit Sauerkraut, sauren Gurken und Kümmel beim Aufbautag des Fasten nach Buchinger

Mein Fazit

Darmsanierung und Neugier waren meine Gründe, warum ich das Fasten nach Buchinger gemacht habe. Die Herausforderung, fünf Tage nicht zu essen war auch ein kleiner Nervenkitzel.

Nicht zu essen war komisch. Ich liebe Essen. Ich liebe Einkaufen. Als ich Gemüse für meine Brühe gekauft habe, war es schwierig an allem anderen vorbeizugehen. Andere Menschen essen zu sehen war manchmal auch doof. Gleichzeitig fand ich es toll, intensiver zu riechen und zu schmecken. Plötzlich roch meine eigene Gemüsebrühe viel besser als das Instantzeug. Ich habe es sehr genossen, meinen Tag bzw. meinen Sport nicht nach meinen Mahlzeiten richten zu müssen.

Allerdings war Sport ab Tag drei auch nicht mehr so einfach möglich. Mein Körper hatte so wenig Energie und Kraft, dass selbst der kurze (acht Minuten) Radweg zur Arbeit anstrengend war. Meine Waden fühlten sich komisch an. So, als ob die Muskeln abnahmen und so, als ob meinem Körper Magnesium fehlte und ich leichte Wadenkrämpfe bekomme.

Doch es gab auch Momente, in denen ich Energie hatte. Momente, in denen ich das Essen gar nicht vermisste. Ich meditierte und es fühlte sich intensiver an. Generell fühlte ich meinen Körper viel besser als sonst.

Der wohl schönste Nebeneffekt: Ich habe vier Kilo abgenommen und dadurch wieder einen flacheren Bauch bekommen. Außerdem habe ich manchmal Probleme mit meiner Hüfte und meinem Kiefer. Gefühl reduzierten sich die Schmerzen in diesen Bereichen noch eine ganze Weile.

Sprich, ich kann das Fasten nach Buchinger sehr empfehlen. Allerdings rate ich euch, es nicht unbedingt in den Alltag zu integrieren, sondern in ruhigen, arbeitsfreien Zeiten zu machen oder sogar in eine Fastenklinik zu gehen.

Informiert euch in jedem Fall umfassend bevor ihr loslegt.

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